Clubstation DL1965WH

Die Amateurfunkgruppe der Bundeswehr am Standort Daun (AfuGrpBWStO Daun) begeht im Jahr 2015 ihr 50-jähriges Jubiläum! Sie ist damit nachweislich die älteste Einrichtung ihrer Art innerhalb der Streitkräfte! Obwohl der Grundstein schon im Jahre 1961 beim damaligen FmBtl 51 in Bergisch-Gladbach gelegt wurde, gründete sich die Gruppe erst nachhaltig in Folge der Verlegung des Bataillons im Jahre 1965 in Daun/Vulkaneifel. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mussten sich viele Dinge im Laufe der Jahre erst „erkämpft“ werden, denn der Amateurfunk war (und ist) innerhalb der Bundeswehr eine Betreuungseinrichtung der besonderen Art. Diese aufrecht zu erhalten bedarf großer Anstrengungen und einem langen Durchhaltewillen, denn wie überall lässt der Support für solche Einrichtungen aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten stark nach. Aber auch die personelle Unterstützung ist ein wichtiger Faktor - wer kennt das nicht von jeder „normalen“ Clubstation … oft ist die Schließung solcher Einrichtungen mit den dazugehörigen Gruppen die zwangsläufige Folge. Über den langen Zeitraum haben Generationen von Wehrpflichtigen, die in der Heinrich-Hertz-Kaserne in Daun ihren z.T. bis 15-monatigen Wehrdienst abgeleistet haben und im Besitz einer Amateurfunklizenz waren, ihre knappe und unregelmäßige Freizeit infolge des Wechselschichtdienstes in der Amateurfunkgruppe verbracht. Aber auch Zeit- und Berufssoldaten sowie zivile Mitarbeiter bzw. Lehrgangsteilnehmer fanden hier eine Heimstatt für ihr faszinierendes Hobby. Nach einigen notwendigen Umzügen innerhalb der Liegenschaft, vielen zig-tausend Funkkontakten, zwei erfolgreich durchgeführten Amateurfunklehrgängen, mehreren Ausstellungsbetrieben, interessanten Funk-Expeditionen nach Morokulien und zweimal zum Europarat nach Strasbourg, dem Betreiben der Sonderstationen „50 Jahre Bundeswehr - DR5ØBUND“ und „60 Jahre NATO - DR6ØNATO“, Besuch von vielen Amateurfunkausstellungen, Messen und Treffen und summa sumarum unzähligen Arbeitsstunden, blicken wir auf erfolgreiche 50 Jahre zurück.

Nachdem Hans-Dieter Traxel (DK5PZ) als jahrzehntelanger Leiter und Macher der Einrichtung im Jahr 2014 in den verdienten Ruhestand gegangen ist und das QRL somit verlassen hat, übernahm der langjährige stellv. Leiter Volker Schnitzius (DL1WH) dieses Amt. Er wird versuchen, es im besten Sinne für den Amateurfunk weiterzuführen. Da auch er im Jahre 2015 das gleiche Jubiläum begehen wird wie die AfuGrpBWStO Daun, wurde aus diesem Anlass bei der Bundesnetzagentur in Dortmund das Sonderrufzeichen DL1965WH beantragt und genehmigt. Ab dem 01. März 2015 wird dieses ungewöhnliche Rufzeichen für ein Jahr lang auf den Funkbändern erscheinen und in den Betriebsarten Sprechfunk-Einseitenband (SSB) sowie Telegrafie (CW) auf das „Doppel-Jubiläum“ hinweisen.

Ein Jahr später …

Am 29. Februar 2016 ging die Sonderstation „DL1965WH“ nach einem Jahr reger Betriebsamkeit auf den Amateurfunkbändern QRT. Die Jubiläumsstation der Amateurfunkgruppe der Bundeswehr am Standort Daun (AfuGrpBW StO Daun) stellte nach 366 Tagen am späten Abend den Funkbetrieb ein. Vor genau einem Jahr, am 01.03.2015 um 11:18 UTC, trug sich OM Eric Bettles (G3KXE) aus Southampton mit seinem QSO auf 7.082 MHz in SSB als erster in das Logbuch der Sonderstation ein; geschlossen wurde es nach einer letzten Funkverbindung mit OM Ignacy Karolczyk (SP9QJ) aus Katowice um 20:48 UTC auf 3.519 MHz in CW. Rückblickend gab es viele schöne Momente während des Funkbetriebes. Glückwünsche aus aller Welt ereilten die Station via Funk, aber auch über den elektronischen- sowie althergebrachten Postweg. Gearbeitet wurde auf Kurzwelle ausschließlich in CW (knapp 80%) und SSB (knapp 20%), der Rest waren einige wenige FM-Kontakte auf dem 2m- und 70cm-Band über örtliche Repeater. Gerade am Anfang waren Pile-up’s in Telegrafie die Regel, geradezu extrem auf dem 40m-Band von europäischen Stationen. Aber auch japanische Stationen hielten diesen neuen Prefix wohl für sehr ansprechend - ihnen gelang häufig gleich reihenweise auf den höheren Bändern der Einzug ins Logbuch. Manche Funkamateure wollten dieses ungewöhnliche Rufzeichen auf allen Bändern in ihrem Log haben - einigen von ihnen gelang zumindest ein 7-Band-QSO. Das 160m-Band wurde mangels geeigneter Antenne nicht genutzt, auf dem 10m-Band kamen nur wenige Stationen ins Logbuch.

Man konnte gut erkennen, dass ein Großteil der Funkamateure schon strukturiert arbeitet - sie rufen einen nach sogenannten Bandslots an (also jeweils in einer Betriebsart auf ein- und demselben Band nur einmal). Es gibt aber auch „Spezialisten“, denen waren z.B. 9 (neun!) Kontakte auf dem 20m-Band in CW sehr wichtig … Schlussendlich stehen 8.292 Funkverbindungen mit 120-DXCC-Entities aus allen Kontinenten im Logbuch. Neben dem Spaß am praktischen Funkbetrieb konnten damit im Laufe des Jahres ganz nebenbei viele wichtige Punkte für die Vulkaneifel-Trophy vergeben werden. Ein Schuhkarton voller QSL-Karten hat den Verantwortlichen mittlerweile schon über den direkten Weg bzw. über das QSL-Büro des DARC erreicht. Die QSL-Karten von DL1965WH werden in den kommenden Wochen über den jeweils gleichen Weg das Haus verlassen. Vielen Dank an alle Funkamateure weltweit, die mit ihrem Anruf zum Gelingen von DL1965WH aktiv beigetragen haben!

Stationsverantwortlicher und QSL-Manager ist

Volker Schnitzius (DL1WH), Prümer Strasse 28, 54550 Daun


QSO-Statistik


QSL-Karten


 
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